Barcelona Special – 10 Reisetipps fernab vom Massentourismus

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Wer Barcelona besucht, wird in erster Linie die Faszination dieser Stadt in Katalonien spüren. Doch beim Besuch der vielen Sehenswürdigkeiten, die dieser Ort am Meer zu bieten hat, werden Sie feststellen, dass Barcelona ein Magnet für Touristen ist. Die meisten Reisenden sind dort auf der Suche nach den Schönheiten der City unterwegs. Dabei gibt es in der Großstadt noch viel Sehenswertes fernab des Massentourismus zu entdecken. Hier werden zehn der versteckten Schönheiten der Stadt vorgestellt.

  1. Mercat Santa Caterina: sehenswerter Markt nahe des Picasso Museums
    Falls Sie auf der Suche nach einen Markt in Barcelona sind, der vor allem von den Einheimischen besucht wird, sollten Sie einen Abstecher zum Mercat Santa Caterina machen. Der Santa Caterina Markt ist im La Ribera Viertel zu finden, das in der Nähe des Picasso-Museums sowie des Textilmuseums in dem Kultstadtteil El Born liegt. Der Markt wurde das erste Mal im Jahr 1848 geöffnet. Dabei gehört er zu den ersten überdachten Märkten Barcelonas. Erst kürzlich wurde der Santa Caterina Markt vollkommen erneuert und in einem modernen Design gestylt. Die bunten Bemalungen auf dem welligen Dach sollen die vielen Köstlichkeiten darstellen, die es im Inneren zu kaufen gibt. Aktuell gehört der Santa Caterina Markt noch immer zu den traditionellen katalanischen Märkten der Stadt. Besucher können an über 100 Marktstände Spezialitäten sowie frische Erzeugnisse aus der Region einkaufen. Dort werden verschiedene Gemüsesorten, Früchte, spanische Fleischspezialitäten sowie Fisch dargeboten. Außerdem werden Backwaren, Brot sowie eigentlich fast alles unter einem Dach feilgeboten, was für die gute spanische oder katalanische Küche gebraucht wird. Gleich am Eingang des Marktes gibt es einige gute Tapas Bars sowie Restaurants. Im hinteren Bereich des Mercat Santa Caterina steht sogar ein Supermarkt zur Verfügung.
  2. Altstadt Flair in El Raval
    El Raval ist sozusagen die Altstadt von Barcelona. Dieser Teil der Großstadt gehört zu einem der am dichtesten besiedelten Viertel. Lange Zeit galt dieser Part Barcelonas sogar als Armenviertel. Doch im Zuge der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele im Jahr 1992 hat sich dort eine merkbare Verbesserung der Lebensqualität ergeben. Bei El Raval handelt es sich um einen multikulturellen Stadtteil, in dem rund 50 Prozent der Bewohner Nationen verschiedener Länder angehören. Südlich des Viertels befindet sich der Rotlichtbezirk der Stadt, was El Raval etwas Anrüchiges verleiht. Sehenswert ist El Raval vor allem wegen seiner Authentizität. Es gibt viele malerische Cafés sowie Restaurants. Ganz in der Nähe ist das Museum für moderne Kunst zu finden. Daneben gibt es interessante Buchhandlungen sowie bemerkenswerte Street Art zu bestaunen. Wände und Türen wurden dort als Leinwand für einzigartige Graffitikunstwerke genutzt. Dieses Viertel hat einen einzigartigen Charme zu bieten, der auch durch die vielen alten gotischen Gebäude erzeugt wird, die es dort zu sehen gibt.
  3. Iglesia de Sant Pau del Camp – romantische Kirche in El Raval
    Der Lärm des Viertels El Raval in Barcelona findet in dieser kleinen romanischen Kirche an der Sant Paul Straße einen Moment der Ruhe. Die robusten Steinmauern schließen die Wunder eines primitiven Stils. Dabei sind sie beladen mit Symbolismen, die von der Vergangenheit des Barcelonas in den Klöstern erzählt. Die Kirche entstand im Jahr 911 in einem Teil Spaniens, in dem es zu dieser Zeit lediglich Feld und Wald gab. Dieses Datum wurde dort auf dem Grabstein des Grabes des Grafen von Barcelona Wifredo II Borrell, gefunden, der am 26. April 911 starb. Unter dem Hof der Kirche befindet sich ein alter Friedhof. Zu Anfang gehörte die Kathedrale zu einem Benediktinerkloster, das noch bis zum Jahr 1835 aktiv betrieben wurde. Im 14. Jahrhundert wurde eine neue Mauer der Stadt gebaut und San Pablo del Campo wurde schließlich in der ummauerten Anlage eingeschlossen. Im Laufe der Jahre wurde das Gemäuer vielfach umgebaut. Noch heute finden sich in dem ursprünglich romantischen Gebäude einige Stile aus unterschiedlichen Epochen. Bereits am Eingang können Besucher Elemente aus der westgotischen Zeit, die aus dem 8. Sowie 9. Jahrhundert stammen entdecken. Der Eintritt zur Kirche ist kostenlos. Dennoch empfiehlt es sich, eine geführte Tour zu unternehmen, da die Geschichte der Kirche überaus interessant ist.
  4. Hospital de la Santa Creu i Sant Pau
    Bei dem Hospital de la Santa Creu i Sant Pau oder kurz Hospital de Sant Pau handelt es sich um einen Klinikkomplex, der im katalonischen Jugendstil (Modernisme) erbaut wurde. Das Hospital ist einer der Orte Barcelonas, der noch immer von der Überflutung durch Touristenmassen verschont geblieben ist. Dabei befindet sich das Krankenhaus ganz in der Nähe der Sagrada Familia. Der Klinikkomplex wurde im Jahr 1902 von dem Architekten Lluís Domènech i Montaner erbaut. Es gibt insgesamt 48 Pavillions. Darin waren einst unterschiedliche medizinische Abteilungen untergebracht. Aktuell wird das Bauwerk nicht als Krankenhaus verwendet. Dafür werden dort eine Reihe von Events, Kongresse sowie wissenschaftliche Tagungen abgehalten. Überdies gibt es hier eine Forschungseinrichtung. Bei der Besichtigung des ehemaligen Krankenhauses begegnet Ihnen eines der größten und schönsten modernistischen Bauwerke Barcelonas. Sehen Sie sich bei einer Begehung nicht nur die interessante Architektur an, sondern auch den unterirdischen Gang. Dieser führt vom Eingang aus bis auf den Vorplatz des einstigen Klinikums. Das Haus wurde im Jahr 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
  5. Parc del Laberint d’Horta
    Der Parc del Laberint d’Horta ist im Stadtteil Horta-Guinardó zu finden. Der Park gehört zu den ältesten Grünanlagen der Stadt. Er wurde im Zuge des Klassizismus im 18. Jahrhundert angelegt. Ein Jahrhundert später wurde er um romantische Elemente erweitert. Seinen Namen verdankt er dem kunstvoll angelegten Labyrinth, im Inneren der Anlage, die diese Grünfläche erst interessant macht. Dieser Ort ist perfekt dazu geeignet, um Barcelona fernab vom Trubel des Tourismus zu genießen. Das Grundstück, auf dem sich die Anlage befindet, misst eine Fläche von insgesamt 54,07 Hektar. Der Park ist auf einem der Ausläufer des Turó de Valldaura gelegen, am Südosthang des Berges Serra de Collserola. Das Stadtviertel Horta ist eines der Bezirke Barcelonas, das noch bis zum Jahr 1904 unter einem selbstständigen Gemeinderat regiert wurde. Durch die vielen Quellen in der näheren Umgebung konnte dieses Gebiet über einen langen Zeitraum hinweg landwirtschaftlich genutzt werden. Daher prägen auch heute noch zahlreiche Obst- sowie Gemüsegärten die Umgebung. An den Hängen des Collserola werden überdies einige Weinreben angebaut. Seit dem 18. Jahrhundert wurde dieser Ort von vielen adligen Familien sowie Bürgern aus der Oberschicht als Sommersitz genutzt.
  6. Etwas verborgen – aber überaus sehenswert: Palau de les Heures
    Ganz in der Nähe des Labyrinth d’Horta befinden sich die Gärten von Palau de les Heures. Diese sind bei Weitem nicht so berühmt, wie das Labyrinth, jedoch von seiner Schönheit unvergleichlich. Das Beste an diesem Garten, der zum Ende des 19. Jahrhunderts von dem Architekten August Font i Carreras erbaut wurde, ist die wunderbare Einsamkeit. Denn hierhin verirren sich wenige Menschen. Die Gärten sind mit hohen Palmen und anderen Bäumen wie Magnolien, Akazien, Zedern, Orangenbäumen sowie Steineichen umsäumt. Falls Sie gerade im Frühling in Barcelona sind, können Sie die komplette Pracht der Gärten genießen. Der von Adrià Piera mit italienischen sowie französischen Elementen geplante Garten wurde im Renaissance-Stil entworfen. Er besteht aus drei Terrassen. Der zweite sowie der dritte Garten sind dank ihrer Laubbäume und zahlreichen Blumenbeete diejenigen, die den größten landschaftlichen Wert bieten. Vom Eingang des Parks aus können Sie den Palast in der Ferne zunächst nur erahnen, da er sich unter den zahlreichen Palmen versteckt. Dieser wurde im Stil eines französischen Schlosses erbaut. Er hat vier zylindrische Türme mit konischen Gipfeln. Die Wache über der Fassade des Gebäudes stellt eine Gruppe von Skulpturen dar, die eine Allegorie von Les Heures von Josep Campeny sind. Bis zum Bürgerkrieg diente der Palast offiziell dem Wohnsitz der Familie Gallart. Danach wurde er zur Unterkunft für Präsidenten der Generalitat, Lluís Companys. Später ging es in das Eigentum der Provinzverwaltung von Barcelona über, bevor es zur Stiftung der Universität Bosch I Gimpera avancierte. Diese ist weiterhin mit der Universität von Barcelona verbunden.
  7. Chök Barcelona – die Schokoladenküche
    Das Chök bietet eine fantastische Entspannung von der Rambla. Denn dieses kleine Lädchen liegt in einer Seitenstraße der hektischen Touristenstraße in der Carrer de Carme. Das Chök ist ein Gourmetladen, indem es Spaß macht, Ruhe bei einem Cappuccino oder Wein sowie einem Stück Kuchen zu finden. Das Lädchen ist originell, bunt, historisch sowie modern zugleich. Dabei ist das Chök auch ein Tempel für unterschiedliche Schokoladenspezialitäten wie Törtchen, Donuts oder Pralinen. Das Geschäft kann als historisch bezeichnet werden, obschon es erst im Jahr 2013 eröffnet hat. Der Standort war vorher bereits die Adresse eines historischen Schokoladenanbieters aus dem 19. Jahrhundert. Der Eingang zum Laden ist mit vielen kleinen Skulpturen aus Glas und Holz verziert. Dieser einzigartige Ort ist in einige Teile unterteilt: Zunächst fällt die farbenreiche und appetitlich dekorierte Bar auf, dahinter befindet sich ein Raum mit einem runden Tisch für Kunden sowie die Schokoladenküche. Die köstlichen Süßigkeiten werden vor den Augen der Besucher zubereitet. Denn das Chök ist nicht nur ein Schokoladengeschäft, sondern auch eine Bäckerei. Wer dieses Lädchen für sich entdeckt, wird sich bereits von den vielen Torten, Keksen sowie Donuts in der Auslage angesprochen fühlen. Diese sind so raffiniert dekoriert, das es beinahe an Kunst grenzt. Das Chök ist ein Genuss für alle Freunde schokohaltiger Leckereien.
  8. Bunker Turó de la Rovira: Ausblick über Barcelona genießen
    Einer der schönsten Plätze der Stadt befindet sich im Viertel Carmel. Dieser Ort ist abgelegen von den Zentren des Massentourismus. Er bietet eine reizvolle Gelegenheit, in Ruhe, einen 360-Grad-Rundumblick über die Stadt zu genießen. Der Aussichtspunkt Bunker Turó de la Rovira liegt auf dem gleichnamigen etwa 262 Meter hohen Hügel im Park del Guinardó. Auf dem Hügel gibt es einen alten Luftschutzbunker, der auch Bunker del Carmel genannt wird. Er ist ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Panoramablick von diesem Punkt aus ist fantastisch. Falls Sie diesen Ort besuchen, können Sie bei gutem Wetter sogar das Meer sehen. Die Spanier verehren ihren Mirador del Carmel (Aussichtspunkt von Carmel), was in den letzten Jahren immer mehr zunimmt. Denn dort wurden spektakuläre Fotos von bekannten Fotografen geschossen sowie bereits einige Werbespots und Filme gedreht. Daher ernannten die Stadtväter diesen Aussichtspunkt zum Kulturgut der Stadt. Besucher können an 365 Tagen im Jahr zu jeder Tages- sowie Nachtzeit hierher kommen. Ein Eintrittsgeld wird nicht verlangt. Daher können Sie die berauschende Aussicht kostenlos genießen. Zudem ist es der ideale Ort, um den Sonnenaufgang oder den Sonnenuntergang vielleicht sogar bei einem Picknick zu genießen.
  9. Font Màgica – Spiel aus Licht, Wasser und Musik
    Font Màgica bezeichnet einen beinahe magischen Brunnen. Besucher erleben abends eine fantastische Show aus Farbe, Licht, Wasser, Bewegung sowie wunderschöne Musik, die in der Choreografie auf die Fontänen abgestimmt ist. Falls Sie in Barcelona auf Entdeckungstour sind, sollten Sie sich den Plaça d’Espanya ohnehin unbedingt ansehen. Denn dort gibt es viel zu sehen wie den Palau Nacional sowie die historische Stierkampfarena. Doch erst die Font Màgica macht diesen Ort zu einem perfekten Highlight einer Sightseeingtour oder als Abschluss des Abends. Die Font Màgica wurde im Zuge der Weltausstellung im Jahr 1929 errichtet. Der volle Name des von dem Ingenieur Carles Buïgas erschaffenen Brunnen lautet Font Màgica de Montjuïc. Die Säulen der katalanischen Flagge, wurden bei der Erbauung des Brunnens zunächst abgerissen. Erst im Jahr 2010 wurden sie hinter der Font Màgica wieder erbaut. Das Spiel aus Licht und Wasser war zur Zeit der Entstehung Zeit übrigens ein wahres Ereignis und gehörte zu den revolutionären architektonischen Kunstwerken. Die Font Màgica wurde mehrfach restauriert und umgebaut. Somit können Sie sich heute an dem wunderbaren Spektakel erfreuen.
  10. Plaça Sant Felip Neri: wo die dunkle Geschichte Barcelonas offenbart wird
    Der romantische, leicht verwitterte Plaça Sant Felip Neri ist in der Altstadt, in einem Teil des Gotischen Viertels gelegen. Die Architektur des Platzes wurde durch die barocke Kirche geprägt, die dem Plaça auch seinen Namen verlieh. Dort werden Sie eine Reihe historischer Elemente finden, die diesen Ort sehenswert machen. Dabei liegt diese Sehenswürdigkeit inmitten der engen sowie labyrinthischen Straßen des Gotischen Viertels verborgen. Es handelt sich um einen kleinen Platz, in dessen Mitte sich ein kleiner Brunnen befindet. Von da aus blicken Sie auf die barocke Kirche Sant Felip Neri. Auf der einen Seite sind Gebäude zu sehen, in denen einst die Schuhmacher- und Kupferschmiedezünfte der Stadt wohnten.
    Neben der Kirche ist die Schule von Sant Felip Neri noch erhalten. Wenn die Schulkinder nicht auf dem Platz spielen und Sie in die Stille lauschen, können Sie fast den Klang der Bomben hören, die im Januar 1938 vom Himmel fielen. Sie können immer noch die Wunden in der Fassade der Kirche sehen und diese scheinen weiterhin zu schmerzen. Eine Gedenktafel erinnert die Besucher dieses Ortes daran, dass ein Bombenangriff faschistischer Flugzeuge das Leben von 42 Menschen beendete. Darunter waren auch viele Kinder, die im Luftschutzkeller unterhalb der Kirche Zuflucht gesucht hatten. Heute spielen die Kleinen im Schatten der Akazien, die sich dieser tragischen Vergangenheit nicht bewusst sind, auf diesem Platz, der den Eingang zum Jüdischen Viertel Barcelonas markiert.

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