Die 5 schönsten Weihnachtsmärkte in Österreich

Österreich, das Herz Europas, verwandelt sich in der Adventszeit in ein Kaleidoskop aus Lichtern, Düften und Musik. Die Christkindlmärkte sind hier nicht nur Verkaufsflächen, sondern tief verwurzelte Kulturereignisse, die Besinnlichkeit und alpines Brauchtum zelebrieren. Sie bieten eine Oase der Ruhe fernab des Konsumtrubels. Als Fachjournalist präsentiere ich Ihnen eine umfassende Auswahl der fünf stimmungsvollsten Märkte des Landes, die sowohl städtischen Prunk als auch ländliche Romantik abbilden und deren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Der Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz – Metropolen-Prunk und Wiener Charme

Der Wiener Christkindlmarkt am Rathausplatz ist der wohl bekannteste und majestätischste Markt Österreichs. Er steht exemplarisch für den urbanen, prunkvollen Advent. Seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im 13. Jahrhundert hat der Markt eine lange Tradition und zieht heute jährlich Millionen Besucher an. Die neugotische Architektur des Rathauses dient als atemberaubende Kulisse, deren Fassade und umliegende Baumkronen mit über 2.000 funkelnden Lichterketten und Objekten in eine magische Winterlandschaft verwandelt werden.

Auf den rund 150 detailverliebt gestalteten Hütten finden Besucher ein vielfältiges Sortiment, das von traditioneller Wiener Handwerkskunst über Christbaumschmuck bis hin zu geschnitzten Krippenfiguren reicht. Die Kulinarik ist breit gefächert und bietet neben dem traditionellen Wiener Punsch auch herzhafte Klassiker wie Bauerngröstl, deftige Kartoffelpuffer und Langos sowie süßen Kaiserschmarrn. Eine Besonderheit ist die Erweiterung des Marktes in den angrenzenden Rathauspark, wo der „Kleine Eistraum“, ein weitläufiger Eislaufpfad, sowie ein spezielles Kinderprogramm mit Bastel- und Backstationen zum Verweilen einladen. Im Rathaus finden zudem Bläserkonzerte und die internationale Krippenausstellung statt, welche die besinnliche Stimmung abrunden. Der Markt beginnt typischerweise Mitte November und endet am 26. Dezember, wobei die Stände täglich bis in die Abendstunden geöffnet sind.

Der Hellbrunner Adventzauber – Barocke Romantik und Märchenhafte Inszenierung

Südlich von Salzburg bietet die barocke Anlage von Schloss Hellbrunn einen der romantischsten und familienfreundlichsten Weihnachtsmärkte Österreichs. Die Fassade des Schlosses selbst wird zum überdimensionalen Adventkalender und das gesamte Areal des Schlossparks wird mit über 700 geschmückten Nadelbäumen und Zehntausenden von Lichtern in eine glitzernde Winterlandschaft getaucht.

Der Markt ist stark auf die Kinderweihnachtswelt ausgerichtet und bietet Attraktionen wie ein nostalgisches Karussell, eine Märchen-Schnitzeljagd und die Möglichkeit, Stockbrot am offenen Lagerfeuer zu backen. Das Christkindl-Postamt sowie eine lebende Krippe ergänzen das Programm. Das Handwerksangebot zeichnet sich durch seine Hochwertigkeit aus, wobei besonders die filigrane Salzburger Krippenkunst (oft als barocke oder alpenländische Krippe ausgeführt) hervorsticht. Die Kulinarik konzentriert sich auf erlesene Produkte und den Hellbrunner Glühwein. Die Dauer des Hellbrunner Adventzaubers ist oft kürzer, beschränkt sich auf die Wochenenden ab dem ersten Advent bis zum 24. Dezember, und die Öffnungszeiten enden typischerweise um 20:00 Uhr, was seine Exklusivität unterstreicht.

Der Advent am Wolfgangsee – Seenzauber und Der Dreiklang des Brauchtums

Dieses Advent-Erlebnis ist eine einzigartige Kombination aus gleich drei stimmungsvollen Märkten in den Orten St. Gilgen, Strobl und St. Wolfgang am Wolfgangsee. Der besondere Reiz liegt in der Schiffsrundfahrt, die die drei Märkte als festlich beleuchtete „Adventfähren“ miteinander verbindet und die Überfahrt zu einem magischen Erlebnis auf dem dunklen See macht.

Jeder Ort hat ein unverwechselbares Thema, das das traditionelle Salzkammergut-Brauchtum widerspiegelt: St. Wolfgang dominiert mit der imposanten, schwimmenden Laterne im See, St. Gilgen präsentiert eine barocke Weihnacht mit Kunstinstallationen und Strobl verwandelt sich in ein Krippendorf mit lebensgroßen Krippenfiguren und einem Hirtenpfad. Die Beleuchtung ist oft auf Kerzenlicht und Fackeln reduziert, um die natürliche Schönheit der Berg- und Seenlandschaft hervorzuheben. Die regionale Küche bietet hier Spezialitäten wie frisch gebackene Bauernkrapfen und Punsch-Variationen. Der Advent am Wolfgangsee beginnt Ende November und läuft bis zum 23. Dezember, wobei die Märkte meist von Mittwoch bis Sonntag geöffnet sind.

Der Villacher Advent – Kärntner Gastlichkeit und die „Stadt im Licht“

Der Villacher Advent in Kärnten präsentiert sich als „Stadt im Licht“ und vereint die südliche Gelassenheit Österreichs mit traditionellem Brauchtum und dem Einfluss des Alpe-Adria-Raumes. Die Illumination ist ein Hauptmerkmal, wobei der Turm der Stadtpfarrkirche St. Jakob symbolisch als riesige, leuchtende Kerze stilisiert wird.

Der Markt gliedert sich in verschiedene Zonen: Der Hüttenadvent am Hauptplatz ist das kulinarische Zentrum mit Kärntner Reindling-Punsch, Kärntner Käsnudeln und anderen regionalen Schmankerln. Der Marktadvent und der Kunstadvent bieten hochwertiges Handwerk und Kunst aus der Alpe-Adria-Region. Die Krippenkunst hier zeigt oft Einflüsse aus dem benachbarten Italien. Am Rathausplatz lädt eine große Eislaufbahn zum winterlichen Vergnügen ein. Ein Höhepunkt des Kärntner Brauchtums ist der Villacher Krampuslauf. Der Villacher Advent startet meist in der dritten Novemberwoche und dauert bis zum 24. Dezember.

Der Innsbrucker Christkindlmarkt in der Altstadt – Alpine Romantik am Goldenen Dachl

Eingebettet in die spektakuläre Bergkulisse Tirols gilt der Christkindlmarkt in der historischen Altstadt von Innsbruck als einer der romantischsten und traditionellsten in den Alpen. Die Kulisse unter dem berühmten Goldenen Dachl und vor der majestätischen Nordkette ist unverwechselbar.

Der Fokus liegt stark auf dem echten Tiroler Brauchtum. Das Handwerk umfasst Holzfiguren, Filzprodukte und traditionelle Krippen. Die Tiroler Bauernkrippe zeichnet sich durch ihre volkstümlichen, oft lebensnahen Darstellungen aus, die neben der Heiligen Familie auch Szenen des bäuerlichen Alltags zeigen. Bei den Speisen dominieren alpine Spezialitäten wie Zillertaler Krapfen, die deftigen Kiachl (Ausgezogene) und natürlich Glühwein mit Zirbenschnaps oder Jagatee. Eine magische Attraktion sind die Märchengassen, in denen die Fassaden der mittelalterlichen Häuser mit lebensgroßen Märchenszenen geschmückt werden. Der Innsbrucker Christkindlmarkt beginnt in der Regel in der zweiten Novemberhälfte und läuft bis zum 23. Dezember.